Aufeinander zuknüpfen - Gottesdienste zum Haslacher Netz am 28. Februar



(ast). Seit alters her trägt der zweite Fastensonntag den Namen Reminiscere und bis heute verbindet jenes dem alten Eingangsgesang des Gottesdienstes entnommene Wort katholische und evangelische Gläubige: Gedenke Deiner Erbarmungen, Herr. Aktive Christen lassen es allerdings nicht mit dem Anruf an das göttliche Erbarmen bewenden, sondern wissen, dass sie in Verantwortung gestellt sind, dieses Erbarmen in der Welt sichtbar werden zu lassen. Passend diesem Leitgedanken stellten die beiden Kirchengemeinden in Haslach daher am vergangenen Reminiscere-Sonntag die Arbeit des „Haslacher Netzes“ in den Mittelpunkt ihrer Gottesdienste, jenes Netzwerks, welches den alten Begriff des Erbarmens tatkräftig ins Heute übersetzt: Notleidenden Mitmenschen Hilfe leisten, Alleinstehende begleiten, den Schwachen zur Seite stehen - Sorgen von Alt und Jung, Groß und Klein ein Stück weit tragen helfen.
Dabei ist das „Haslacher Netz“ keineswegs ein Club der besonders Frommen. Hier engagieren sich ebenso Menschen, denen Glaube wichtig ist, wie solche, die mit den Kirchen nicht viel am Hut haben. Doch neben dem Nachbarschaftswerk sind es eben die Melanchthongemeinde und die Pfarrei St. Michael, die für Gründung und Bestand des Netzes zuständig zeichnen – daher ging es in den Gottesdiensten nicht zuletzt darum, weitere Gläubige zum Mitmachen einzuladen.



Wir knüpfen aufeinander zu, wir knüpfen aneinander an, wir knüpfen miteinander, Shalom, ein Friedensnetz: Zum Lied von Peter Janssens knüpften Mitglieder des „Haslacher Netzes“, die zuvor von ihrem Ehrenamt berichteten, gemeinsam mit den Gläubigen in der Melanchthongemeinde an einem Netz, das zuletzt den Altar umspannte; „eingefangen“ waren darin Bitten und Gedanken der Gottesdienstbesucher. Dass dieses Netz über ganz Haslach wachse und weiter geknüpft werde, wünschte abschließend Pfarrer Dr. Jochen Kunath der Gemeinde und dem ganzen Stadtteil.

Bilder: Andreas Strittmatter